Jürgen Schulze-Seeger

»Life is what you make it (and how you take it).«

Jürgen Schulze-Seeger ist einer der drei Gründer von BRIDGEHOUSE und arbeitet seit über dreißig Jahren als Leadership-Trainer, Autor und Coach. Zusammen mit Sabine Venske-Hess leitet er die BRIDGEHOUSE Trainer Academy und ist spezialisiert auf schwierige und schwerste Gesprächssituationen. Seit über zwanzig Jahren entwickelt er zudem maßgeschneiderte Entwicklungsformate für die Kommunikationsbranche.

»Ich liebe Anfänge. Momente, in denen man sich auf den Weg macht, was Neues zu lernen. Zuerst: Totale Inkompetenz. Dann Hunger. Verwirrung. Den Thrill, wenn die ersten kleinen Dinge gelingen. Dann rasche Lernfortschritte bis man irgendwann im Bereich des (mittelmäßigen) Könnens gelangt. Der Bereich ab dem dann der lange, lange Weg bis zum Experten beginnt. Den größten Reiz aber hat der Anfang. Ich bin süchtig danach. Vielleicht habe ich deshalb so viele Dinge in meinem Leben begonnen.

Wenn das Leben so eine Art Reise ist, gab’s da bisher nicht viel Zeit zum Rasten. Ich wurde 1966 geboren und bin seitdem unterwegs in Sachen Lernen. Vielleicht ist das auch der einzige rote Faden für mich. Ich bin im Süden Berlins aufgewachsen und habe das erste Mal Menschen in etwas unterrichtet, als ich neun war. Gitarre. Und Nachhilfe in allen möglichen Fächern. Ich selbst habe mich in der Schule eher so durchgemogelt. Minimaler Aufwand für ausreichende Ergebnisse. Bis zum Abi. Lernen fiel mir leicht. Fleißig sein nicht so.

So wie die meisten Menschen hatte ich in der Schule inspirierende Lehrer. Und solche, die irgendwie am falschen Ort auf ihrer eigenen Lebensreise gestrandet schienen. Lehrer, die besser was Anderes hätten machen sollen. Mit mehr Spaß. Ich erinnere mich daran, wie mein Kommunikationstrainer-Vater zur selben Zeit wie ein fahrender Spielmann von seinen Trainings nach Hause kam. Das was er von der Welt des Lernens »da draußen« erzählte hatte irgendwie so gar nichts mit der Art des Lernens in meiner Schule zu tun. Ich wurde neugierig und fing damit an, selbst Seminare zu entwerfen. Da war ich dann so 16 und den übrigen Teil meiner Zeit damit beschäftigt, entweder in Fantasy-Roleplays Drachen zu töten oder im Real Live die Mädchen zu verstehen.

Auf die Worte meines Vaters hin: »Lern erst mal was Anständiges« bewarb ich mich bei drei Banken für eine Lehre als Kaufmann und wurde – zu meiner eigenen Überraschung – bei zweien angenommen. Die Dritte existiert heute nicht mehr.

Was dann geschah, hat sehr viel mit meiner späteren Arbeit als Leadershiptrainer zu tun. Ich hatte nämlich damals an jedem einzelnen Tag, zu jeder verdammten Stunde das lähmende Gefühl, etwas zu tun, was überhaupt gar nichts mit mir, meinen Talenten oder Neigungen zu tun hatte. Nicht, dass ich die damals schon so genau gekannt hätte. Aber ich hätte sie doch gerne kennengelernt. Vor allem hätte ich gerne mehr Spaß gehabt. Am Ende der Ausbildung sagte mein damaliger Zweigstellenleiter zu mir »Herr Schulze-Seeger, wenn Sie sich noch ein bisschen mehr anstrengen, kann irgendwann einmal ein richtig guter Kassierer aus Ihnen werden!« … Kassierer! Wenn er doch »Rockstar« gesagt hätte! In der Kasse jedenfalls war ich während meiner gesamten Lehrzeit eine wirkliche Niete. Das müssen doch Menschen machen, die das können! Oder?!

Wie aber kann das sein, dass man als verantwortliche Führungskraft zwei Jahre Lebenszeit mit Menschen verbringt und dabei so wenig von deren Defiziten und Stärken erkennt? Ich plädiere seitdem für mehr Nähe zwischen Menschen in Organisationen. Echtes Interesse! Und dafür, dass Führungskräfte sich verdammt nochmal auf die Suche nach den Potenzialen ihrer Mitarbeiter:innen machen. Was motiviert meine Leute? Was brauchen sie um richtig gut zu sein? Und über allem: Wie kann jeder Mensch den größten Teil seines Lebens – die Zeit, in der er arbeitet – wirklich wirksam gestalten. Mit Freude und Hingabe.

Zwischendurch hatte ich dann noch einen fluktuierenden Handel mit Gebrauchtwagen und Oldtimern im Gange (mir war langweilig und ich mochte alte Autos). Studiert habe ich Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Organisationspsychologie in Berlin und Paris. (Na gut, in Paris habe ich jetzt nicht sooo viel studiert). Trainiert habe ich schon die ganze Zeit. Nebenbei. Am Anfang viel Verkauf (das konnte ich selber ganz gut). Später Verhandeln, Kommunikation und (als ich genug graue Haare hatte) dann Führung. Weil irgendwie alles in der Führung von Menschen mündet. Gleichzeitig hatte ich eine kleine Werbeagentur in Berlin, deren Gründer und Frühstücksdirektor ich war. Und eine kleine Praxis für Paarberatung. Und eine kleine Catering Firma. Und eine kleine Firma für Ladenausbau. Und eine Band. Ach… die Band! Wenn man was über Gruppendynamik, Konflikte und Teamwork lernen möchte, gründet man eine Band! Das waren klasse fünfzehn Jahre. Irgendwann ging das mit dem morgens-um-fünf-Instrumente-abbauen-und-aus-einem-Club-fallen-und-dann-um-zehn-ein-Managementtraining-eröffnen dann nicht mehr so gut. Die Band fehlt manchmal wie ein ab’es Bein.

Kurz bevor ich die Band und das wilde Leben verließ, im Jahr 2000, wurde dann eh alles anders! Ich lernte meine Frau und ihren damals vierjährigen Sohn Finn kennen. Liebe! Ben wurde dann 2002 geboren und seitdem ist die Welt keine Scheibe mehr. Wir vier gehen durch dick und dünn (ehrlich gesagt ziemlich viel dick und ganz, ganz wenig dünn).

Weil ich selbst so viel Spaß mit den Menschen in der Kommunikationsbranche habe, habe ich in den letzten Jahren immer mehr in der Werbung gearbeitet. Überwiegend Leadership. Daneben finde ich Konflikte spannend und habe daraus ein Seminarformat gebastelt, dass ich seit vielen Jahren trainiere. Tough Conversations! (Ja, ich mag schwierige Menschen!)

Ich war bei vielen Lehrer:innen. Denn jeder Mensch isz aus meiner Sicht zugleich Lehrer und Lernender. Und deshalb habe ich bis heute das Gefühl der Dankbarkeit, diesen Menschen begegnet zu sein. Allen voran den tausenden Teilnehmer:innen, durch deren Leben ich für kurze Zeit getrampelt bin.

2009 kam dann mein Buch »Schwarzer Gürtel für Trainer« heraus, in dem ich meine Erfahrungen mit schwierigen Seminarsituationen in praktische Werkzeuge für meine Trainerkollegen übersetzt habe. Bis heute bilde ich Trainer darin aus, Menschen beim Lernen zu begleiten. Lernen muss Spaß machen. Und Lernen macht Spaß, wenn man es als Spiel begreift … vielleicht das einzig lohnenswerte in dieser Welt. Denn Lernen führt zu Veränderung.

Und die kann die Welt manchmal ein bisschen besser machen.«

Schwerpunkte

Inspirational Leadership

Purpose – Vision – Values

Tough Conversations

Train the Trainer​

Bücher

Jürgen Schulze-Seeger aka Johann Seeger

Die Schule der Redner
Historischer Abenteuer-Rhetorik-Roman
HEYNE

Mitteleuropa im Jahr 1246. Der Junge Leon, ein in Ungnade gefallener Neffe des deutschen Fürsten Rudolf von Habsburg, wird mit einer gefährlichen Mission betraut: Er soll ein geheimnisvolles Buch in Sicherheit bringen, das dem, der es zu deuten weiß, zu großer Macht verhelfen wird. Unter Einsatz seines Lebens gelingt es Leon, die Schrift an einer rätselhaften Schule für Redekunst nahe St. Gallen abzuliefern. Leon wird als Schüler aufgenommen. Doch selbst hinter den Mauern des mächtigen Ordens sind er und seine neuen Freunde nicht sicher. Welches Geheimnis birgt die alte Schrift? Und wer ist offensichtlich bereit, dafür zu morden?

»Ein historischer Abenteuer-Roman mit allem, was dazu gehört: Kampf, Liebe, Verrat, Freundschaft, ein uraltes Geheimnis – und ganz nebenbei auch noch ein spannendes Rhetorik-Seminar. Klasse!«

Oliver Pötzsch, Bestseller Autor der Serie »Die Henkerstochter«

 

Blick ins Buch

 

Cover Die Schule der Redner

Jürgen Schulze-Seeger

Schwarzer Gürtel für Trainer
Vom Meistern schwieriger Seminarsituationen
BELTZ Verlag

Kritische Momente im Seminar souverän meistern – das Buch ist ein Rundum-Ratgeber, Problemlöser und Begleiter durch die Lehr- und Seminarpraxis. Jürgen Schulze-Seeger beleuchtet ganz gezielt die schwierigen (und schwersten) Momente im Seminar. Er zeigt, wie man am besten auf sie reagiert und geschickt interveniert, wenn das Seminar aus dem Ruder zu laufen droht.

Vom weißen Gürtel (»Der Weg zum Dojo«) bis zum höchsten schwarzen Gürtel (»Wie sie nach Katastrophenseminaren schnell wieder fit werden«) lehrt er die Leser auf unterhaltsame und tiefgründige Weise, allen denkbaren Problemen im Trainingsgeschäft mit Souveränität zu begegnen.

»Wer mit Konflikten im Seminar zu kämpfen hat oder sie vermeiden möchte, findet hier den richtigen Methodenkoffer«
Training aktuell

»Ein tolles Buch für alle, die Seminare oder Workshops leiten, vor Lerngruppen stehen und bewusster mit sich und den Teilnehmenden umgehen möchten. Dieses Buch ist ein echt heißer Tipp.«
Weiterbildung

Blick ins Buch

 

Jürgen Schulze-Seeger (Herausgeber)

Abenteuer aus der Trainerhölle
Strategien und Lösungen für 49 kritische Seminarsituationen
BELTZ Verlag

Das Feldbuch zum Schwarzen Gürtel. Eine Gemeinschaft aus vierzehn erfahrenen Trainerausbildern schildert ihre härtesten Fälle und erläutert geeignete Lösungsmöglichkeiten für Trainer Profis. Werkzeuge, Tipps und nützliche Denkmodelle für mehr Souveränität in Seminarkrisen.​

Blick ins Buch

Jürgen Schulze-Seeger

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10435 Berlin

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